Eine Kräuterwanderung mit Fritz Irlacher in Schleching
Trotz Corona eine Vereinsveranstaltung? Das will jetzt umsichtig überlegt sein. Eine gute Idee des Heimat und Geschichtsvereins Achental war es jedoch, zu einer Kräuterwanderung in der Region einzuladen.
Fritz Irlacher, 2. Vorsitzender des HGVA, ehemaliger Bürgermeister von Schleching und seit Jahrzehnten ökologisch aktiv, führte eine interessierte Gruppe weg vom Schulhaus auf einen Rundweg am Alpbach entlang bis zum Kneippbecken und dem danebenliegenden Teich – keine weite Strecke, aber voller ungezählter Küchen-, Heil- und Gewürzkräuter. Da finden sich u. a. Baldrian, Klappertopf, Labkraut, Mädesüß, Majoran, verschiedene Sorten Minze, Pimpinelle, Schafgarbe, Wegwarte, Wilde Möhre, Witwenblume und vieles mehr. Die Kräuter haben sich hier deshalb in so großer Zahl angesiedelt, weil die Gemeinde und das E-Werk vor einigen Jahren den Bach erfolgreich renaturiert haben. 6000 qm Grund wurden zu einem Biotop umgestaltet: ein Gewinn für die Stromerzeuger, erzielten sie so doch eine höhere Einspeisevergütung, ein Gewinn für die Natur und ein Gewinn für Fußgänger und Erholungssuchende. Der Sommer zeitigte reiche Vegetation: Bäume und Strauchwerk gedeihen üppig am Bach. Auch auf einen Dachsbau mitsamt Lauf- und Schleppspuren im Gras wies Irlacher hin.
Ein interessanter kurzer Ausflug in die Nähe: interessant deshalb, weil Heimatgeschichte ja immer auch ein Stück Einflussnahme auf vorhandene Strukturen ist. Und manchmal durchaus zu einem guten Ende, wie dieses Beispiel zeigt.
Uta Grabmüller